NSAR erhöhen MI-Risiko innerhalb einer Woche ab Behandlungsbeginn
Bally, M et al. Risk of acute myocardial infarction with NSAIDs in real world use: bayesian meta-analysis of individual patient data. The BMJ. 2017 May. [Cited 2017 May 08] 357:j1909 doi: 10.1136/bmj.j1909.
Gängige nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), darunter Ibuprofen und Naproxen, können das Risiko für einen Myokardinfarkt (MI) innerhalb von nur einer Woche der Anwendung erhöhen, besagt eine neue, im BMJ veröffentlichte Studie.
Frühere Studien haben darauf hingewiesen, dass traditionelle wie auch selektive COX-2-NSAR das Risiko für akuten MI erhöhen. Über den Zeitpunkt des Risikos, den Effekt der Dosis und die Behandlungsdauer sowie die vergleichenden Risiken zwischen NSAR ist aber noch wenig bekannt.
Diese systematische Überprüfung und Metaanalyse der verfügbaren Evidenz ergab, dass die Einnahme einer beliebigen Dosis NSAR für eine Woche, einen Monat oder mehr als einen Monat mit einem erhöhten MI-Risiko verbunden war. Die Wahrscheinlichkeit eines MI innerhalb einer Woche des Behandlungsbeginns war mit Celecoxib um 24%, mit Ibuprofen um 48%, mit Diclofenac um 50%, mit Naproxen um 53% und mit Rofecoxib um 58% erhöht. Größere Risiken wurden mit höheren Dosen NSAR beobachtet.
„Unter Anbetracht dessen, dass das Einsetzen des Risikos für einen akuten Myokardinfarkt in der ersten Woche stattfand und im ersten Behandlungsmonat bei höheren Dosen am größten zu sein schien, sollten verschreibende Ärzte, insbesondere mit höheren Dosen, eine Risiko-Nutzen-Abwägung der NSAR vornehmen, bevor sie eine Behandlung einleiten“, schlossen die Autoren ab.